EXPERTEN MEINEN DAZU

Stärkenorientierung - Motor der Lern-, Unterrichts- und Schulentwicklung
Im vorliegenden Buch ist die Stärkenorientierung ein Schlüsselbegriff; einer, der zum Motor von Lernentwicklung, Unterrichtsentwicklung und Schulentwicklung werden kann. Stärkenorientierung bedeutet dabei auch eine Haltung von Lehrpersonen, sich selbst und anderen gegenüber. Es geht nicht darum, ein unrealistisches Selbstbild aufzubauen, sondern die vorhandenen Potenziale und Ressourcen zu finden und zu entwickeln. Die Autoren und die Autorin dieses Buches zeigen differenziert auf, wie die Stärkenorientierung auf verschiedenen Ebenen des pädagogischen Handelns angelegt und wirksam gemacht werden kann. Sie können dabei auf einen grossen Fundus an Erfahrungen als Lehrpersonen, Begabungsförderer und Schulberater zurückgreifen, der das Buch anschaulich und konkret nützlich macht. Das Talentportfolio ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Arbeit: im Unterricht und in einer Schule, die stärkenorientiert arbeitet und sich der Begabungsförderung widmet. Es ist das Medium, in dem sich die Stärken zeigen und anhand dessen über das Gelungene und die Potenziale gesprochen werden kann. Das Buch zeigt auf, was Lehrpersonen auf diesem Weg gewinnen können: mehr Freude am Unterricht und motiviertere Schülerinnen und Schüler.

Dr. Felix Winter, Wissenschaftlicher Abteilungsleiter am Institut für Gymnasial- und Berufspädagogik der Universität Zürich


Talentportfolio - Aufbau von Leistungsmotivation und Selbstbewusstsein
Das "Schulische Enrichment-Modell" geht davon aus, dass sich in jeder Schulklasse Kinder und Jugendliche befinden, die im einen oder anderen Fähigkeitsbereich überdurchschnittliche Leistungen erbringen können. Bedingung dazu ist, dass Lernsituationen so angelegt sind, dass sich individuelle Leistungen entwickeln und zeigen können; aber auch, dass diese wahrgenommen, in einem personalisierten Portfolio ausgewiesen und angemessen bewertet werden. Damit wird das pädagogische Versprechen eingelöst, allen Lernenden ihren Potenzialen entsprechende Lernmöglichkeiten zu eröffnen und ihre Lernwege und Leistungen differenziert wahrzunehmen. Dies ist grundlegend für eine Schule der Heterogenität und Integration, in der unterschiedliche Lernvoraussetzungen ernst genommen und innerhalb einer Lerngemeinschaft gefördert werden. Die Autoren des vorliegenden Werkes greifen auf jahrelange Erfahrung und Expertise in der Arbeit mit dem Talentportfolio als Kernelement des Schulischen Enrichments zurück. Sie zeigen eindrücklich, wie Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen mit dem Talentportfolio Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein aufbauen, indem sie ihr eigenes Lernen dokumentieren, reflektieren und begreifen.
Für Lehrpersonen ist das Talentportfolio ein unverzichtbares Instrument zur Individualisierung von Lernprozessen und deren Steuerung sowie zum Erkennen besonderer Begabungen ihrer Schülerinnen und Schüler. Es ist eine Grundlage pädagogischer Förderdiagnostik, die Leistungen und Lernstile ebenso wie Lerneinstellungen erfasst und diese der Lernbegleitung im Dialog von Lernenden und Lehrenden zugänglich macht. Lernen mit dem Talentportfolio nimmt die Fähigkeiten und Stärken der Schülerinnen und Schüler als Ausgangspunkt für Zielvereinbarungen zu selbstgesteuertem und selbstwirksamem Lernen.

Prof. Victor Müller-Oppliger, Studienleiter MAS Integrative Begabungs- und Begabtenförderung, Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz